Programm 21.10.2011
Dorothee Frank, Moderation
Hegemonie, Unterordnung, Komplizenschaft und Marginalisierung Einführung
Hegemonie, Unterordnung, Komplizenschaft und Marginalisierung kennzeichnen Connell zufolge „interne Relationen der Geschlechterordnung.“ Tag zwei dieser Veranstaltung ist inhaltlich auf Dynamiken, Spannungsfelder und Potentiale interner Relationen der Geschlechterordnung ausgerichtet. Im Aufeinandertreffen unterschiedlicher Haltungen und Vorstellungen von Männlichkeit findet die Diversität männlicher Orientierungsmuster ihren größten Ausdruck auf der Ebene von Beziehungs- und Aushandlungsprozessen.
Krise der Kerle Vortrag
Thomas Gesterkamp
Hat die „Krise der Kerle“ zur Ausdifferenzierung von Männlichkeiten beitragen?
Männerarbeit als Beitrag zur Geschlechterdemokratie Vortrag
Erich Lehner
Männerarbeit als Beitrag zur Geschlechterdemokratie. Was kennzeichnet eine kritisch reflektierte Männerarbeit im Kontext von Diversität männlicher Orientierungsmuster?
Mittagsbuffet 21.10.
Mittagsbuffet
Männerpolitik in Österreich Vortrag
Rudolf Hundstorfer
Impulsreferat von Bundesminister Rudolf Hundstorfer und anschließend Diskussion.
Aktuelle Themen in der kritischen Männerforschung Round Table
- Was bedeutet eigentlich kritische Männerforschung und wogegen setzt sie sich ab?
- Wie lässt sich die Rolle von Männern im Kontext der Geschlechtergleichstellung diskutieren? (Status-Quo-Analyse)
- Eignet sich das Konzept der Intersektionalität für die Analyse hegemonialer Beziehungen im Kontext der kritischen Männerforschung?
aQUEERium - same Water, different Fish Round Table
Patrick Antal
Seit nunmehr fünf Jahren existiert in Graz/der Steiermark die Jugendgruppe aQUEERium, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen Ort für junge homo-, bi-, trans- und intersexuelle (kurz: queere) Menschen zu bieten. Neben der Veranstaltung von Treffen für die Zielgruppe, war es von jeher Ziel des aQUEERiums, meinungsbildend in der Gesellschaft zu wirken. Neben Medienberichterstattungen und öffentlichen Auftritten wurden dafür Workshops für Schulen konzipiert, die den Jugendlichen direkt an den Bildungsorganisationen die Themen "queer" und "andere L(i)ebensformen" näher bringen. Aus der während dieser Arbeit gesammelten Praxis heraus wird in einer Diskussionsrunde versucht, Theorien aufzustellen, warum vorwiegend Burschen und junge Männer nur schwer Zugang zu Thematiken wie z.B. Homosexualität oder andere L(i)ebenskonzepte finden können, wo die Hemmschwellen sind und welche ablehnenden Muster von Seiten der Jugendlichen zur Anwendung kommen. In einem weiteren Schritt soll diskutiert werden, mittels welcher Methoden und Ansätze dem Trend der Ablehnung durch z.B. Workshop-ReferentInnen bzw. PraktikerInnen entgegen gewirkt werden kann.
Braucht Jungenarbeit Mädchenarbeit? Round Table
- Jungenarbeit braucht Mädchenarbeit, sonst erscheint es so, dass die Burschen eine Extrabetreuung bräuchten.
- Jungenarbeit braucht Mädchenarbeit, weil gestärkte Mädchen für Jungen die Chance bieten, brauchbare von unbrauchbaren Bildern von Mädchen zu unterscheiden.
- Jungenarbeit braucht Mädchenarbeit, weil starke Mädchen den Jungen den Druck nehmen können, selbst immer stark sein zu müssen.
Clash of Masculinities oder heimliche Komplizenschaft? Die soziotherapeutische Gewaltarbeit & Rückfallprävention Round Table
- Bilden sich die Connell’schen Begriffe Hegemonie (Macht), Komplizenschaft und Unterordnung auch in den (sozialen) Interaktionen zwischen Helfern und (forensischen) Klienten ab?
- Welches Maß an Differenz bzw. Übereinkunft zwischen Männlichkeiten ist notwendig, um den sozio-/therapeutischen Prozess zu fördern?
Diversität als Studienfaktor Round Table
Martin Gössl
Unzählige Programme haben den Zweck, Frauen (in manchen Bereichen Männer) in unterrepräsentierten Ausbildungsbereichen zu fördern. Die Erstellung von Gender-Screenings geben Auskunft, in welchen Studien es zu einer Schieflage der Geschlechter gekommen ist. Viele etablierte Vereine und Plattformen suchen den fairen Ausgleich. Diversität ist hier wohl das Schlagwort des 21. Jahrhunderts für Österreichs Hochschulen. Dimensionen wie Geschlecht, Frau sein, Mann sein, Behinderung(en), Ethnie, Migration finanzieller Status, etc. beschäftigen zunehmend Protagonistinnen und Protagonisten eines tertiären Bildungsbereichs.
Uli Alker, FH Campus Wien (Diversity Beauftragte)
Barbara Hey, Uni Graz (Koordinatorin Geschlechter- und Frauenstudien, Frauenförderung) / RepräsentantIn der Wirtschaft (WKO oder IV) / Bereich mit einer Gender-Dominanz (LKH – Pflege) / Polit. Büro der LR.in für Integration und Diversität
Geschlechterdemokratie - Männerpolitik? Round Table
Heinz Baumann
Neben traditionellen Lebensentwürfen, persönlichen Enttäuschungen und rechtskonservativer Männerpolitik entwickeln Männer im geschlechterdemokratischen Interesse neue Fragen und Antworten, stellen sich neuen Herausforderungen und müssen eine neue Politik für Männer, Väter, Kinder und Familien entwerfen. Platz zum politischen Diskurs über Dynamiken, Spannungsfelder und Potentiale interner Relationen der Geschlechterordnung.
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Männer als Opfer von Misshandlung und Sexueller Gewalt Round Table
Josef Hölzl
- Wie kann diesen Männern geholfen werden? Was wünschen sich Opfer, was brauchen sie?
- Welche Form der Unterstützung, Wiedergutmachung, Beratung/Therapie (es geht ja meist nicht um Geld) kann hilfreich sein?
- Wie kann Aufarbeitung gelingen?
- Welche Haltungen, Schritte und „Methoden“ sind für die konkrete Aufarbeitung in Beratung und Therapie hilfreich?
Spiritualität, Diversität und Männlichkeiten Round Table
Haben Männer von heute Zeit und Muse, sich neben den vielfältigen Anforderungen des Lebens auch noch um eine spirituelle Komponente zu kümmern? Ist etwas Wahres daran, wenn behauptet wird, dass Männer in unserer Gesellschaft das Tun und das Haben dem eigenen Sein vorziehen? Woran glauben Männer? Wie können zeitgemäße männliche Spiritualitäten aussehen und von welchen Männern können diese gelebt werden?
Umgang mit Rollenbildern in der interkulturellen Jugendarbeit Round Table
Ahmet Kokac
Väter in Trennung – Fürsorge, Ausgrenzung, Kampf, Verantwortungsabgabe Round Table
Das Phänomen, dass ca. die Hälfte der Kinder zwei Jahre nach einer Trennung fast keinen oder keinen Kontakt zu ihrem Vater haben ist durch zahlreiche Studien belegt. Die Suche nach den Ursachen und Hintergründen findet in Form eines stark polarisierten Diskurses der Schuldzuweisung an „kontaktverhindernde Mütter“ oder „die Kinder verlassende Väter“ statt. Wir wollen uns mit der Komplexität der Beweggründe und Motivationen auseinandersetzen die zu diesem „individuellen Drama“ führen und setzen diese in Beziehung zu unterschiedlichen Männlichkeits- und Familienvorstellungen. Aufzeigen wollen wir die Vater-Kind-Beziehung erhaltenden sowie fördernden Ansätze, Haltungen und Faktoren.
Potentiale in der Diversität von Männlichkeiten Plenum
Im Plenum werden Spannungsfelder und Potentiale im Aufeinandertreffen unterschiedlicher Vorstellungen und Haltungen von Männlichkeit diskutiert.
TeilnehmerInnen: VertreterInnen aus den Round Tables
Moderation: Thomas Gesterkamp