Programm
20.10.2011: Dorothee Frank, Moderation
21.10.2011: Thomas Gesterkamp, Moderation
Kaffee & Registrierung
Eröffnung Männertagung 2011 Einführung
Begrüßung durch PolitikerInnen, VertreterInnen der Männerberatung Graz und VertreterInnen der FH JOANNEUM Studiengang Soziale Arbeit.
Einführung in die Veranstaltung.
Aktuelle Themen der Männerforschung Vortrag
Raewyn Connell
Raewyn Connell präsentiert aktuelle Themen der Männerforschung hinsichtlich Macht und Hegemonie sowie der globalen Reichweite dieser Diskurse und Forschungen.
Kabarett
Oliver Hochkofler
Der Grazer Kabarettist reißt sein Publikum mit großartigen Parodien und eigenen Comedy-Figuren zu Lachstürmen hin. Dabei sind Wortwitz statt derber Pointen und die feine Klinge anstelle von Witzen auf Kosten anderer sein Erfolgsrezept. Diesmal nehmen der Oliver Hochkofler und sein „VIP-Team“ die Österreichische Männertagung 2011 und die Männerberatung Graz etwas genauer unter die Lupe.
Mittagsbuffet 20.10.
Mittagsbuffet 20.10.
WS1 Überlegungen zur aktuellen hegemonialen Männlichkeit Workshop
Basis dieses Workshops bildet der von Raewyn Connell im Jahre 2010 in der Österreichischen Zeitschrift für Soziologie veröffentlichte Artikel „ ‚Lives of the Businessmen‘. Überlegungen zur biographischen Methode und der aktuellen hegemonialen Männlichkeit“. Aus lebensgeschichtlicher Perspektive illustriert dieser Beitrag zwei Fallstudien aus einer australischen Studie zu Männlichkeiten: eine lokal verwurzelte traditionelle Form hegemonialer Männlichkeit sowie eine global ausgerichtete Männlichkeit moderner Manager.
WS2 Männer im Gleichstellungsprozess Workshop
Auseinandersetzung mit männlichen Orientierungsmustern als Beitrag zur Geschlechterdemokratie
WS 2 beschäftigt sich mit der Rolle von Männern im Gleichstellungsprozess. Dabei wird das Thema Komplizenschaft als alltägliche (relationale) Praxis innerhalb der Genus-Gruppe Mann diskutiert. Wir widmen uns der Frage: Verhindert Komplizenschaft Geschlechtergleichstellung oder wieso kommen Männer als aktive Betreiber des Gleichstellungsprozesses kaum vor?
WS3 queer & multikulti! Workshop
Geschlechtliche Orientierungsmuster homo- und bisexueller Männer in einer multikulturellen Gesellschaft
WS4 Marginalisierung / Migration Workshop
Dieser Workshop beschäftigt sich mit Praktiken in der Relation von marginalisierten und hegemonialen Männlichkeitsentwürfen, insbesondere mit dem Thema transkulturelle Aspekte in der Männerarbeit.
Folgende Themen werden im Workshop bearbeitet:
- Geschlechtsspezifische Sozialisation und Veränderung von Männlichkeit
- Männer, die in einer belastenden Lebenssituation die Hilfsangebote aufsuchen
- Die Aufgaben der Männerarbeit und Handlungsperspektiven
WS5 Männergesundheit Workshop
Männergesundheit liegt mehr und mehr im Trend der öffentlichen Wahrnehmung: über Fitness-Magazine, Low Cholesterol Food bis zu diversen Potenzpillen reicht die Palette, die medial beworben und angeboten wird. Damit gehen aber unter den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen einige genderpolitisch relevante Fragen und Themen einher, die in diesem Workshop bearbeitet werden sollen: In welcher Weise werden in aktuellen medialen Diskursen bestimmte Phänomene und Problembereiche der Gesundheit von Männern betont? Welche anderen Bereiche gehen dabei verloren? Wie kann eine umfassende Gesundheitsarbeit ansetzen und welche Konstruktionen von Mann-Sein sind dabei relevant? Wie sieht die gesundheitliche Situation sozial benachteiligter Männer aus und welche Handlungsmöglichkeiten gibt es hier? Inwiefern leistet die Kritik an gesundheitsschädlichen Männlichkeitsrollenbildern der fortschreitenden neoliberalen Individualisierung von gesellschaftlichen Problemen und deren marktförmiger Ausschlachtung Vorschub?
WS6 Emotionale Kompetenz & Gewalt Workshop
In der Arbeit mit gewalttätigen Männern fällt auf, dass viele Klienten Schwierigkeiten haben, die eigenen emotionalen Reaktionen wahrzunehmen, sie richtig einzuordnen, sie zu akzeptieren und auszuhalten oder positiv zu beeinflussen. Sind Defizite in der Emotionsregulation „typisch männlich“ oder das daraus resultierende Verhalten? Im Workshop beschäftigen wir uns mit der Frage inwieweit die Arbeit im Bereich der Emotionsregulation in Einzelgesprächen, aber vor allem in Gruppen von Wirkfaktoren wie Männlichkeitsentwürfen und Geschlechtsstereotypen beeinflusst werden kann.
WS8 Geschlechterrolle rückwärts Workshop
Thomas Gesterkamp
Antifeministische Gruppen formieren sich, sind massiv im Internet präsent und zeigen dabei wenig Berührungsängste mit rechtskonservativen oder gar rechtsextremen Foren. Sie sehen überall männliche Benachteiligungen und wenden sich gegen "staatlich verordnete" Gleichstellungspolitik, die Frauen "organisiert" besserstelle. Der Workshop diskutiert zentrale Argumentationsmuster und Feindbilder der Männerrechtler. Der Referent hat im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung über den "Geschlechterkampf von rechts" recherchiert und publiziert.
Interne Relationen der Geschlechterordnung Plenum
Im Plenum holen wir die Diskussionen aus den einzelnen Workshops zusammen, machen sie öffentlich und diskutieren die internen Relationen der Geschlechterordnung.
TeilnehmerInnen: VertreterInnen aus den Workshops
Moderation: Dorothee Frank
15 Jahre Männerberatung Graz
Fest zum fünzehnjährigen Bestehen des Vereins Männerberatung Graz.
Hegemonie, Unterordnung, Komplizenschaft und Marginalisierung Einführung
Hegemonie, Unterordnung, Komplizenschaft und Marginalisierung kennzeichnen Connell zufolge „interne Relationen der Geschlechterordnung.“ Tag zwei dieser Veranstaltung ist inhaltlich auf Dynamiken, Spannungsfelder und Potentiale interner Relationen der Geschlechterordnung ausgerichtet. Im Aufeinandertreffen unterschiedlicher Haltungen und Vorstellungen von Männlichkeit findet die Diversität männlicher Orientierungsmuster ihren größten Ausdruck auf der Ebene von Beziehungs- und Aushandlungsprozessen.
Krise der Kerle Vortrag
Thomas Gesterkamp
Hat die „Krise der Kerle“ zur Ausdifferenzierung von Männlichkeiten beitragen?
Männerarbeit als Beitrag zur Geschlechterdemokratie Vortrag
Erich Lehner
Männerarbeit als Beitrag zur Geschlechterdemokratie. Was kennzeichnet eine kritisch reflektierte Männerarbeit im Kontext von Diversität männlicher Orientierungsmuster?
Mittagsbuffet 21.10.
Mittagsbuffet
Männerpolitik in Österreich Vortrag
Rudolf Hundstorfer
Impulsreferat von Bundesminister Rudolf Hundstorfer und anschließend Diskussion.
Aktuelle Themen in der kritischen Männerforschung Round Table
- Was bedeutet eigentlich kritische Männerforschung und wogegen setzt sie sich ab?
- Wie lässt sich die Rolle von Männern im Kontext der Geschlechtergleichstellung diskutieren? (Status-Quo-Analyse)
- Eignet sich das Konzept der Intersektionalität für die Analyse hegemonialer Beziehungen im Kontext der kritischen Männerforschung?
aQUEERium - same Water, different Fish Round Table
Patrick Antal
Seit nunmehr fünf Jahren existiert in Graz/der Steiermark die Jugendgruppe aQUEERium, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen Ort für junge homo-, bi-, trans- und intersexuelle (kurz: queere) Menschen zu bieten. Neben der Veranstaltung von Treffen für die Zielgruppe, war es von jeher Ziel des aQUEERiums, meinungsbildend in der Gesellschaft zu wirken. Neben Medienberichterstattungen und öffentlichen Auftritten wurden dafür Workshops für Schulen konzipiert, die den Jugendlichen direkt an den Bildungsorganisationen die Themen "queer" und "andere L(i)ebensformen" näher bringen. Aus der während dieser Arbeit gesammelten Praxis heraus wird in einer Diskussionsrunde versucht, Theorien aufzustellen, warum vorwiegend Burschen und junge Männer nur schwer Zugang zu Thematiken wie z.B. Homosexualität oder andere L(i)ebenskonzepte finden können, wo die Hemmschwellen sind und welche ablehnenden Muster von Seiten der Jugendlichen zur Anwendung kommen. In einem weiteren Schritt soll diskutiert werden, mittels welcher Methoden und Ansätze dem Trend der Ablehnung durch z.B. Workshop-ReferentInnen bzw. PraktikerInnen entgegen gewirkt werden kann.
Braucht Jungenarbeit Mädchenarbeit? Round Table
- Jungenarbeit braucht Mädchenarbeit, sonst erscheint es so, dass die Burschen eine Extrabetreuung bräuchten.
- Jungenarbeit braucht Mädchenarbeit, weil gestärkte Mädchen für Jungen die Chance bieten, brauchbare von unbrauchbaren Bildern von Mädchen zu unterscheiden.
- Jungenarbeit braucht Mädchenarbeit, weil starke Mädchen den Jungen den Druck nehmen können, selbst immer stark sein zu müssen.
Clash of Masculinities oder heimliche Komplizenschaft? Die soziotherapeutische Gewaltarbeit & Rückfallprävention Round Table
- Bilden sich die Connell’schen Begriffe Hegemonie (Macht), Komplizenschaft und Unterordnung auch in den (sozialen) Interaktionen zwischen Helfern und (forensischen) Klienten ab?
- Welches Maß an Differenz bzw. Übereinkunft zwischen Männlichkeiten ist notwendig, um den sozio-/therapeutischen Prozess zu fördern?
Diversität als Studienfaktor Round Table
Martin Gössl
Unzählige Programme haben den Zweck, Frauen (in manchen Bereichen Männer) in unterrepräsentierten Ausbildungsbereichen zu fördern. Die Erstellung von Gender-Screenings geben Auskunft, in welchen Studien es zu einer Schieflage der Geschlechter gekommen ist. Viele etablierte Vereine und Plattformen suchen den fairen Ausgleich. Diversität ist hier wohl das Schlagwort des 21. Jahrhunderts für Österreichs Hochschulen. Dimensionen wie Geschlecht, Frau sein, Mann sein, Behinderung(en), Ethnie, Migration finanzieller Status, etc. beschäftigen zunehmend Protagonistinnen und Protagonisten eines tertiären Bildungsbereichs.
Uli Alker, FH Campus Wien (Diversity Beauftragte)
Barbara Hey, Uni Graz (Koordinatorin Geschlechter- und Frauenstudien, Frauenförderung) / RepräsentantIn der Wirtschaft (WKO oder IV) / Bereich mit einer Gender-Dominanz (LKH – Pflege) / Polit. Büro der LR.in für Integration und Diversität
Geschlechterdemokratie - Männerpolitik? Round Table
Heinz Baumann
Neben traditionellen Lebensentwürfen, persönlichen Enttäuschungen und rechtskonservativer Männerpolitik entwickeln Männer im geschlechterdemokratischen Interesse neue Fragen und Antworten, stellen sich neuen Herausforderungen und müssen eine neue Politik für Männer, Väter, Kinder und Familien entwerfen. Platz zum politischen Diskurs über Dynamiken, Spannungsfelder und Potentiale interner Relationen der Geschlechterordnung.
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Männer als Opfer von Misshandlung und Sexueller Gewalt Round Table
Josef Hölzl
- Wie kann diesen Männern geholfen werden? Was wünschen sich Opfer, was brauchen sie?
- Welche Form der Unterstützung, Wiedergutmachung, Beratung/Therapie (es geht ja meist nicht um Geld) kann hilfreich sein?
- Wie kann Aufarbeitung gelingen?
- Welche Haltungen, Schritte und „Methoden“ sind für die konkrete Aufarbeitung in Beratung und Therapie hilfreich?
Spiritualität, Diversität und Männlichkeiten Round Table
Haben Männer von heute Zeit und Muse, sich neben den vielfältigen Anforderungen des Lebens auch noch um eine spirituelle Komponente zu kümmern? Ist etwas Wahres daran, wenn behauptet wird, dass Männer in unserer Gesellschaft das Tun und das Haben dem eigenen Sein vorziehen? Woran glauben Männer? Wie können zeitgemäße männliche Spiritualitäten aussehen und von welchen Männern können diese gelebt werden?
Umgang mit Rollenbildern in der interkulturellen Jugendarbeit Round Table
Ahmet Kokac
Väter in Trennung – Fürsorge, Ausgrenzung, Kampf, Verantwortungsabgabe Round Table
Das Phänomen, dass ca. die Hälfte der Kinder zwei Jahre nach einer Trennung fast keinen oder keinen Kontakt zu ihrem Vater haben ist durch zahlreiche Studien belegt. Die Suche nach den Ursachen und Hintergründen findet in Form eines stark polarisierten Diskurses der Schuldzuweisung an „kontaktverhindernde Mütter“ oder „die Kinder verlassende Väter“ statt. Wir wollen uns mit der Komplexität der Beweggründe und Motivationen auseinandersetzen die zu diesem „individuellen Drama“ führen und setzen diese in Beziehung zu unterschiedlichen Männlichkeits- und Familienvorstellungen. Aufzeigen wollen wir die Vater-Kind-Beziehung erhaltenden sowie fördernden Ansätze, Haltungen und Faktoren.
Potentiale in der Diversität von Männlichkeiten Plenum
Im Plenum werden Spannungsfelder und Potentiale im Aufeinandertreffen unterschiedlicher Vorstellungen und Haltungen von Männlichkeit diskutiert.
TeilnehmerInnen: VertreterInnen aus den Round Tables
Moderation: Thomas Gesterkamp